Die Region OstWestfalenLippe steht vor der Herausforderung, attraktive und zukunftsfähige Wohnmodelle zu entwickeln, die den Bedürfnissen verschiedener Generationen gerecht werden. Im Rahmen des Transferprogramms UrbanLand wurden innovative Ansätze für den ländlichen Raum erarbeitet und in mehreren Projektfamilien untersuchtDie Projektfamilie „Neue Wohn- und Nutzungstypologien“, beschäftigt sich mit der Frage, wie Wohnen für Jung und Alt im Bestand und in neuen Quartieren im ländlich geprägten Raum gelingen werden kann. Nun liegt das umfassende Ergebnisheft zur Projektfamilie „Neue Wohn- und Nutzungstypologien“ vor. Es stellt Konzeptstudien aus sechs Kommunen vor, dokumentiert gewonnene Erkenntnisse und liefert wertvolle Impulse für Kommunen, die den Wandel aktiv mitgestalten wollen.
Wohnen im Wandel: Neue Herausforderungen im ländlichen Raum
Gerade im ländlichen Raum wird der Bedarf an kleineren Wohneinheiten, Mietwohnungen und Alternativen zum klassischen Einfamilienhaus immer deutlicher. Haushalte verkleinern sich, Lebensumstände ändern sich, und vielerorts fehlt es an passenden Wohnangeboten für verschiedene Lebensphasen. Dabei ist es wichtig, dass Menschen auch im Alter in ihrer Dorfgemeinschaft bleiben können und innerhalb des gewohnten Umfelds eine passende Wohnlösung finden.
Gleichzeitig sind viele Akteure und Prozesse noch nicht auf diese neuen Anforderungen vorbereitet. Hier setzt die Projektfamilie an: Sie untersucht, wie durch innovative Konzepte und interkommunale Zusammenarbeit neue Wohnformen entstehen können, die flexibel, nachhaltig und wirtschaftlich realisierbar sind.
Sechs Kommunen, vielfältige Lösungen
An der Konzeptstudie beteiligten sich die Kommunen Marienmünster, Vlotho, Dörentrup, Hille, Lübbecke und Schloß Holte-Stukenbrock. Sie haben sich mit zentralen Fragen zur Zukunft des Wohnens auseinandergesetzt:
- Welche Art von Wohnraum wird in Zukunft benötigt?
- Wie kann kostengünstiger Geschosswohnungsbau im ländlichen Raum realisiert werden?
- Wie gelingt der Generationenwechsel in Wohnquartieren?
- Wie können leerstehende Bestandsgebäude und ungenutzte Flächen sinnvoll revitalisiert werden?
- Mit welchem Nutzungsmix können Ortskerne gestärkt und belebt werden?
Die Herausforderung liegt darin, trotz modularer Bauweisen auf die individuellen Gegebenheiten vor Ort einzugehen. Leerstände, sterbende Ortskerne und gleichzeitig bestehender Wohnungsmangel erfordern flexible und durchdachte Lösungen. Die Modellprojekte zeigen, wie dies gelingen kann.
Modulares Bauen als Chance für den ländlichen Raum
Die Entwicklung von kostengünstigem Wohnraum im Geschosswohnungsbau stellt gerade im ländlichen Raum eine große Herausforderung dar. Lösungen, die das „Wohngefühl“ eines eigenen Hauses mit einer nachhaltigen, städtebaulich sinnvollen Dichte verbinden, bieten dabei eine vielversprechende Perspektive. Wichtig ist, dass innovative Wohnformen Akzeptanz in der Bevölkerung finden und als Bereicherung wahrgenommen werden.
Interkommunaler Austausch als Erfolgsfaktor
Die enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Kommunen war ein entscheidender Erfolgsfaktor für das Projekt. Der interkommunale Austausch ermöglichte es, Synergien zu nutzen, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Ohne diesen Wissenstransfer wären viele der erarbeiteten Konzepte nur schwer umsetzbar gewesen.
Impulse für die Zukunft des Wohnens
Die Projektfamilie „Neue Wohn- und Nutzungstypologien“ hat gezeigt, dass es innovative und praxisnahe Lösungen für den ländlichen Raum gibt. Die entwickelten Konzepte liefern eine wertvolle Grundlage für Kommunen, die zukunftsfähige Wohnformen etablieren möchten.
Das Ergebnisheft „Neue Wohn- und Nutzungstypologien“ finden Sie hier. Es bietet Kommunen, Fachleuten und Interessierten konkrete Anregungen zur Umsetzung neuer Wohnprojekte und soll dazu beitragen, durch gewonnene Erkenntnisse, den Wandel aktiv mitzugestalten und den Wohnraum in OWL nachhaltig weiterzuentwickeln.