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Erlebnisraum Weserlandschaft

Eine gesamträumliche Strategie zur nachhaltigen Entwicklung des Weserraumes

Ganzheitliche Entwicklung für die Weserlandschaft als identitätsprägender Kulturraum in OWL.

Entlang der Weser spiegelt sich die landschaftliche Vielfalt des UrbanLand OstWestfalenLippe wider. Die Weser ist als Rückgrat mit den ostwestfälischen Zuflüssen Diemel, Nethe, Emmer, Werre, Else, große Aue sowie dem Mittellandkanal lebendige Ader der Region. Der Weserraum ist Identitätsträger, Mobilitätsachse mit Fracht- und Personenschifffahrt, Straßen- und Schienentrassen sowie Radwegen und naturräumliche Verbindung.

Mit dem Gesamtprojekt "Erlebnisraum Weserlandschaft" haben die Kreise Höxter, Lippe, Herford und Minden-Lübbecke den ländlich geprägten Raum der Weserlandschaft hervorgehoben, naturschutzfachlich und touristisch aufgewertet und stärker in das Lebensumfeld der Menschen einbezogen. Gleichzeitig galt es, den Weserraum als Ressource für die ganze Region zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln, um Impulse für die regionale Entwicklung setzen zu können.  

Dafür wird eine dauerhafte und nachhaltige Vernetzung der regionalen Akteure in OstWestfalenLippe untereinander und länderübergreifend mit Akteuren der angrenzenden Bundesländer Niedersachsen und Hessen gestaltet. Die zahlreichen Ideen und Projekte, die von den Gemeinden und Kreisen sowie vom Initiativkreis Oberweser gemeldet wurden, fanden im REGIONALE-Rahmenkonzept „Erlebnisraum Weserlandschaft“ einen Rahmen, um Strahlkraft zu entwickeln und gesamtregional wirken zu können.

In einem groß angelegten Dialogprozess mit den Akteuren der Region wurden neben der ökologischen Entwicklung des Bundeswasserstraße Weser und ihrer Auen 13 Projektbausteine in den Themenfeldern Landschaftsentwicklung, Gewässerentwicklung, Städtebau und Tourismus qualifiziert, priorisiert und in die Umsetzung gebracht.

Zugehörige Projektbausteine

Rahmenkonzept und Arbeitsstruktur

Die Gesamtstrategie zum „Erlebnisraum Weserlandschaft“ leistet einen wichtigen Ansatz für den nachhaltigen Entwicklungsprozess zur Stärkung von Natur, Wirtschaft, Wasserwirtschaft und Tourismus entlang des ostwestfälischen Teils der Weser. Sie bündelt die vielfältigen Potenziale des ländlichen Raums und unterstützt die Bedeutung als Lebensader und Erholungsressource für OstwestfalenLippe. Insbesondere ist diese langfristige Entwicklung aber auch eine Gemeinschaftsaufgabe vieler Akteure entlang des Flusses.

Das Rahmenkonzept Erlebnisraum Weserlandschaft bildet hierbei die Arbeitsgrundlage der vier Kreise Höxter, Herford, Lippe und Minden-Lübbecke. Die Koordination, Weiterentwicklung und Unterstützung der vielfältigen Umsetzungsmaßnahmen wurde durch eine von den vier Kreisen eigenfinanzierte Personalstelle übernommen.

Moderationsprozess Landschaftsraum Großes Torfmoor / Bastauniederung

Innerhalb der großräumigen Betrachtung „Erlebnisraum Weserlandschaft“ will dieser Projektbaustein einen modellhaften Lösungsansatz für die hochaktuelle Frage von Interessensausgleich in der Landschaftsentwicklung erarbeiten. Es geht um die Vereinbarkeit von Klimaschutz und Naturschutz, Landwirtschaft und Erholung.

Der Landschaftraum Großes Torfmoor und Bastauniederung im Kreis Minden-Lübbecke hat als größtes Moorgebiet in Nordrhein-Westfalen eine besondere ökologische Funktion als Lebensraum, der durch seine grund- und niederschlagswassergeprägten Moorböden, seine Vielzahl schutzwürdiger Tier- und Pflanzenarten bei gleichzeitig landwirtschaftlicher, wasserwirtschaftlicher und Erholungsnutzung in Erscheinung tritt. Seine klimatische Funktion als CO2-Speicher gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Ein sektorenübergreifender, zielorientierter Moderationsprozesses für diesen Landschaftsraum unter Vermittlung der Interessen von Wasserwirtschaft, Natur- und Klimaschutz sowie Landnutzung ist im Rahmen dieses Projektes initiiert worden. Die Zielsetzung war, langfristig ein integrales Planungskonzept zu erarbeiten, das die einzelnen Interessensgruppen berücksichtigt, ein Leitbild für die Entwicklung des Landschaftsraums aufzeigt und eine Bindungswirkung für die Akteure entfaltet. Ein erster Entwurf des angetrebten Leitbildes für die "Modellregion Bastauniederung" ist in konstruktiver Zusammenarbeit aller Akteure erarbeitet worden. Der Moderationsprozess hat die Zusammenarbeit gestärkt und neue Projektpartnerkonstellationen haben sich entwickelt. Die Umsetzungsperspektive der Maßnahmen soll in den Blick genommen und verbindlich vorbereitet werden. Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie hier.

Weser erfahren - Natur erleben

Hinter diesem Projektbaustein steht die weitere Attraktivierung des beliebten Weser-Radwegs, die Lenkung von touristischen Radfahrenden in die anliegenden Gemeinden sowie die Erlebbarmachung von Naturschätzen entlang der Weser. Dafür sind in einer kreisübergreifenden Arbeit der Kreise Höxter, Lippe, Herford und Minden-Lübbecke (organisiert vom Kreis Höxter) 13 Rast-Info Punkte und 9 Naturerlebnispfade entstanden.

Das touristische Potenzial der Weserlandschaft zu stärken und den Natur- und Landschaftsraum auch abseits des beliebten Weserradweges erleb- und sichtbar zu machen, ist ein Ziel der Gesamtstrategie "Erlebnisraum Weserlandschaft". Die Attraktivierung des Radweges durch komfortable Besucherlenkung sowie die Schaffung einer Vernetzung in das "Weser-Natur-Umland" stärkt die Identität. Im REGIONALE Projekt „Weser erfahren – Natur erleben“ sind auf einer Strecke von 115 km entlang der Weser zwischen Beverungen und Petershagen 13 Rast-Info-Punkte sowie neun Natur-Erlebnispfade entstanden. Die Rast-Info-Punkte sind einheitlich gestaltet, um einen Wiedererkennungswert entlang des Radwegs zu erzielen. Die gemeinsame Planung dazu lief unter der Koordination des Kreises Höxter. An den Rast-Info Punkten finden sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Touristen ein attraktives Angebot mit Sitzgelegenheiten, Fahrradreperatur-Stationen, Unterständen, Informationsstelen, die zu Wanderungen ins Umland einladen und vielem mehr. Weitere Informationen sowie eine Karte mit allen Routen und Rastplätzen sind hier zu finden: Weser erfahren - Natur erleben.

Werre-Weser-Kuss Bad Oeynhausen

Dieser Projektbaustein nimmt zwei wesentliche Ziele des Rahmenkonzeptes „Erlebnisraum Weserlandschaft“ in den Blick: Die ökologische Aufwertung von Fluss, Ufer und Aue sowie die infrastrukturelle Aufwertung des Flusserlebnisses und der anliegenden Wege.

Mit der prägnanten Lage am großen Weserbogen und der Mündung der Werre in die Weser ist Bad Oeynhausen ein Knoten des touristischen und des Alltagsradverkehrs. In der Spitze des Treffpunkts beider Flüsse liegt die „Rehmer Insel“, ehemals Hafen und wichtiger Umschlagplatz für Getreide. Der Weserradweg ist hier hochfrequentiert und stellt eine bedeutende zwischenstädtische Wegverbindung dar. Diese soll als eine Zuwegung und Verbindung zum geplanten Radschnellweg RS3 weiterentwickelt werden. Fuß- und Radverkehr wurden an dieser Stelle durch bauliche Veränderungen getrennt und ermöglichen somit eine komfortable und sichere Nutzung. Die Steigerung der Aufenthaltsqualität entlang des Weser-Radwegs zwischen Altem Fährhaus und Werre-Weser-Kuss durch moderne Möblierung der Aufenthaltsbereiche war ebenfalls Ziel dieser Teilmaßnahme.

Weiter nördlich ist die Anbindung des Lohbuschteiches an die Weser im Ortsteil Dehme geplant. Der durch Kiesabbau entstandene Teich soll an die Weser angebunden werden und zur Entwicklung naturnaher Lebensräume für auentypische Tier- und Pflanzengemeinschaften beitragen. Der Lohbuschteich kann so zur Biotopverknüpfung beitragen für Rückzugsbereiche aquatischer Fauna dienen. Angedacht ist zudem ein Naturerlebnispfad, um das Gebiet vom Weserradweg aus zu erkunden. Die Maßnahme ist ein Kooperationsprojekt mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Weser, das wesentlichen Anteile der naturnahen Ufergestaltung übernimmt.

Im Zuge der naturnahen Umgestaltung des Lohbuschteichs soll im Bereich der Mündung des Dehmer Mühlenbaches in die Weser eine Sekundäraue angelegt werden, um eine Verbesserung der ökologischen Situation zu erzielen. Weitere Mündungsbereiche von Nebengewässern in die Weser sollen in den folgenden Jahren ebenfalls umgestaltet, z.B. durch die Beseitigung eventuell vorhandene Sohlschalen oder die Abflachung von Mündungen und Uferbereichen.

Vlotho AN der Weser

Die Verzahnung zwischen städtebaulicher Entwicklung, ökologischer Aufwertung und touristischer Attraktivierung einerseits und der gesamträumlichen, ganzheitlichen Betrachtung im Rahmenkonzept andererseits macht den besonderen Beitrag dieses Projektbausteins für das UrbanLand OstWestfalenLippe aus.

Ziel ist es, die Stadt Vlotho zukunftsfähig zu gestalten und nachhaltig mit dem Flussraum zu verbinden. Gleichzeitig sollen die Menschen, die auf dem Weserradweg unterwegs sind, in die Stadt eingeladen werden. Damit steigert das Gesamtprojekt die Wertschätzung und Identifikation bei im direkten Umfeld lebenden Menschen und trägt darüber hinaus zu einem höheren Wertschöpfungspotenzial bei. Die Teilmaßnahme „Touristische Aufwertung Burg, Burghang und Burgvorplatz“ gibt einen Impuls für die positive Entwicklung in dem komplexen Projektzusammenhang.

Das Vorhaben „Vlotho AN der Weser“ ist unterteilt in drei Arbeitspakete: Die ökologische und touristische Aufwertung der Weseraue zwischen Bahnhof und Hafen (Baustein 1), die Anbindung und Vernetzung der Innenstadt mit der Weser und der Burg Vlotho (Baustein 2) und in Verbindung dazu die touristische Aufwertung der Burgruine Vlotho einschließlich Burghang und Vorplatz (Baustein 3).

  • Die Weseraue zwischen Bahnhof und Hafen wird optimiert und attraktiviert. Ziel ist es, die naturnahe, ökologische Gestaltung mit der Naherholung und der touristischen Nutzung in Einklang zu bringen ohne die Funktion als Überschwemmungsbereich der Weser zu beeinträchtigen. Der ehemals gewerblich genutzte Flusshafenbereich wird durch den Bau einer Treppenanlage sowie einer Anlage, die z.B. als Amphitheater genutzt werden könnte, für die Naherholung geöffnet. Der in die Weser mündende Forellenbach wird renaturiert.
  • Der zweite Projektbaustein ist zentral im Hinblick auf das Ziel, die Stadt stärker mit dem Fluss zu verbinden. Die Attraktivierung der Wegeverbindungen Innenstadt, Weser, Burg für Fußgänger und Radfahrer führt zu einer deutlich verbesserten Vernetzung und stärkt eine nachhaltige Mobilität. Als Planungsinstrument wird ein städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb eingesetzt, um neue innovative Ideen zu entwickeln und Begeisterung zu schaffen. Hier geht es auch darum, den Weserradweg in das innerstädtische Radnetz einzubinden und den Nutzungsanforderungen touristischer und alltäglicher Nutzungen gerecht zu werden.
  • Bei dem dritten Projektbaustein liegt der Fokus auf der touristischen Aufwertung eines Wahrzeichens der Stadt, der Burg Vlotho. Ein modernes Nutzungskonzept wird die überregionale touristische Vermarktung verbessern und die Wertschöpfung erhöhen. Unter Berücksichtigung der Aspekte der Denkmalpflege wird das Burggelände und die Burg selbst aufgewertet und einfacher zugänglich und die Historie vor Ort wird sichtbar gemacht. Der Anspruch ist, die Geschichte der Burg für alle Generationen interessant und abwechslungsreich zu gestalten und so die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger Vlothos zu stärken.
Rast-Info Punkt an der Weserschleuse in Minden, © Stadt Minden
Infostele am Rast-Info-Punkt in Varenholz, © Kreis Lippe
Eröffnung des Rast-Info Punkts in Beverungen, © Kreis Höxter
Das größte Moorgebiet NRWs: Das Große Torfmoor im Kreis Minden-Lübbecke. Ein Ort für Naturerlebnis und Landschaftserhalt., © Dirk Esplör
Weserlandschaft bei Vlotho
Baustein Werre-Weser-Kuss: Die ökologische Aufwertung von Fluss, Ufer und Aue sowie die infrastrukturelle Aufwertung des Flusserlebnisses und der anliegenden Wege stehen im Mittelpunkt.
So könnte es aussehen: Planungen zum Baustein Werre-Weser-Kuss., © Peters+Winter Landschaftsarchitekten

UrbanLand OstWestfalenLippe

Großes Torfmoor und Bastauniederung | Kreis Minden-Lübbecke

Erlebnisraum Weserlandschaft | Rahmenkonzept und Arbeitsstruktur Kreise Höxter, Lippe, Herford, Minden-Lübbecke


32549 Bad Oeynhausen


32602 Vlotho

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