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Die Zukunft des Wohnens im UrbanLand: Sieben Projektideen gehen in die Qualifizierung

„Wie wollen wir in Zukunft wohnen?“ ist eine zentrale Frage für das UrbanLand OstWestfalenLippe. Im Rahmen der REGIONALE 2022 startete im Juli 2020 ein Projektaufruf zur Einreichung von Modellprojekten für das Wohnen in Stadt und Land. Sieben Projektideen mit beispielhaften Lösungsansätzen für die Zukunft des Wohnens aus ganz OstWestfalenLippe gehen jetzt in die Qualifizierung. Weitere Projektideen sind im Beratungsprozess.

„Die ausgewählten Projektideen sind spannend und vielversprechend. Sie können einen sehr guten Beitrag für neues Wohnen in OstWestfalenLippe leisten. Wesentliche Erfolgsfaktoren wie Nutzungsmischung, Dichte und kooperative Prozesse in der Stadt und auf dem Land werden exemplarisch aufgegriffen und konkret angepackt. Bereits jetzt zeigt sich das große Potenzial der vorliegenden Ideen – das ist toll und heute wichtiger denn je. Denn angesichts sich ändernder gesellschaftlicher und umweltbezogener Rahmenbedingungen wird aktives Leben und Wohnen im UrbanLand OstWestfalenLippe zum entscheidenden Gestaltungsfaktor für unsere gemeinsame und persönliche Zukunft“, so Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur.

Nagel ist Sprecher der sechsköpfigen REGIONALE-Fachkommission Wohnen. Deren Beurteilungen und Empfehlungen sind maßgeblich für die Qualifizierung der ausgewählten Projektideen im Zuge der REGIONALE 2022. Mitglieder sind neben Reiner Nagel: Prof. Bettina Mons (Fachhochschule Bielefeld), Oliver Schreiber (Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen), Oliver Platz (Präsident der Architektenkammer Bremen), Alexander Rychter (Verbandsdirektor VdW Rheinland Westfalen) und Annette Nothnagel (Leitung REGIONALE 2022, OstWestfalenLippe GmbH). Die Fachkommission hat der REGIONALE 2022 sieben Vorhaben aus Altenbeken, Bielefeld, Detmold, Gütersloh, Herford, Leopoldshöhe und Nieheim zur Weiterentwicklung empfohlen.

Im Rahmen der REGIONALE 2022 sollen Wohnprojekte realisiert werden, die zukunftsweisend sind und den Bedürfnissen von Menschen in OstWestfalenLippe entsprechen. Damit verbunden ist die Erwartung von herausragender gestalterischer und konzeptioneller Qualität sowie Nachhaltigkeit der Projekte. „Mit der REGIONALE wollen wir Lösungen aus OWL für ein gutes Leben zeigen. Mit den Modellprojekten haben wir aktuelle Herausforderungen in kleinen und großen Städten aufgegriffen. Wir freuen uns, so viele gute Initiativen auf dem Weg in die Verwirklichung begleiten zu können“, so Annette Nothnagel.

Ziel des REGIONALE-Prozesses „Wohnen in Stadt und Land“ ist die konkrete Projektentwicklung mit den umsetzenden Akteuren. Im weiteren Prozess zum REGIONALE 2022-Projekt begleiten und beraten das REGIONALE-Team gemeinsam mit dem Büro für Architektur- und Städtebau DeZwarteHond die ausgewählten Vorhaben. Die Projekte sollen bis 2022 in den Bau gehen oder realisierungssicher sein.

Sechs von sieben zur Qualifizierung ausgewählte Projektideen „Wohnen in Stadt und Land“ mit Kurzbeschreibung

Hier soll der „Wohnpark Egge - Landquartier der Zukunft“ entstehen. Das Vorhaben ist eins von sieben im Rahmen der REGIONALE 2022 ausgewählten Projektideen zur Zukunft des Wohnens in OWL. Hans Jürgen Wessels (l., Bürgermeister a. D.)  hat die Idee bei der REGIONALE eingereicht, der amtierende Altenbekener Bürgermeister Matthias Möllers hat das Projekt jetzt übernommen.

„Wohnpark Egge - Landquartier der Zukunft“
Ort: Altenbeken (Kreis Paderborn)
Einreicher: Gemeinde Altenbeken
Projekttypologie: Horizontale Dichte und Wohnen Plus

Altenbeken ist eine ländliche geprägte Gemeinde, ganz nah an der Großstadt Paderborn gelegen. Wie in anderen kleineren Kommunen auch, fehlt attraktiver Wohnraum für kleine Haushalte und Familien, die kein Eigentum erwerben wollen. Hier setzt die Projektidee an. Mitten im Stadtkern auf einer ehemaligen Hofstelle sollen 30 bis 40 Wohnungen und zum Beispiel auch ein Nachbarschaftstreff entstehen. Das Hauptgebäude des Hofs soll einschließlich Scheune erhalten und für besondere Wohnformen umgenutzt werden.

Auf dem Bild: Hans Jürgen Wessels (l., Bürgermeister a. D.)  hat die Idee bei der REGIONALE eingereicht, der amtierende Altenbekener Bürgermeister Matthias Möllers hat das Projekt jetzt übernommen. | Bild: Marion Wessels, Gemeinde Altenbeken

 

Auf dem Engelingshof in Bielefeld soll im ungenutzten Dachboden Wohnraum für Mitarbeitende und Mitglieder entstehen. REGIONALE-Leiterin Annette Nothnagel (l.) trifft Landwirt Jobst Brockmeyer, der die Idee zur Zukunft des Wohnens für die REGIONALE 2022 eingereicht hat.

„Engelingshof - Alle unter einem Dach“
Ort: Bielefeld
Einreicher: Privateigentümer
Projekttypologie: Wohnen für Mitarbeitende und mehr

In OstWestfalenLippe lassen sich zahlreiche Hofstellen finden, die nur in Teilen oder sogar vollständig nicht mehr genutzt werden. Eine Umnutzung geht zwar mit großen Herausforderungen einher, bietet aber großes Potenzial für Wohnen an einem besonderen Ort und die Neuinterpretation der traditionellen lokalen Baustrukturen. Der Engelingshof im Norden von Bielefeld hat eine über 500 Jahre alte Geschichte. Seit Kurzem wird dort die erste Solidarische Landwirtschaft in Bielefeld betrieben. Die Nachfrage ist groß. Wohnraum für Mitarbeitende und Mitglieder soll entstehen. Der ungenutzte Dachboden bietet sich dafür sehr an. Es kann eine einzigartige und kollektive Wohnqualität entstehen.

Auf dem Bild: REGIONALE-Leiterin Annette Nothnagel (l.) trifft Landwirt Jobst Brockmeyer, der die Idee zur Zukunft des Wohnens für die REGIONALE 2022 eingereicht hat. | Bild: OWL GmbH

REGIONALE-Leiterin Annette Nothnagel (l.) trifft Sybille Brockbals, die die Idee Anders Alt Werden Gütersloh eingereicht hat: Gemeinschaftliche Wohnformen sollen in einem zentral gelegenen Häuserblock in Gütersloh entstehen. Dafür haben sich mehrere Eigentümerinnen und Eigentümer zusammengeschlossen. Das Vorhaben ist eins von sieben im Rahmen der REGIONALE 2022 ausgewählten Projektideen zur Zukunft des Wohnens in OWL.  Bildnachweis: OWL GmbH

„Anders Alt werden“
Ort: Gütersloh (Kreis Gütersloh)
Einreicher: Privateigentümer
Projekttypologie: Wohnen Plus

Gemeinschaftliche Wohnformen sind für zahlreiche Menschen in OstWestfalenLippe ein Thema. Zur Umgestaltung eines zentral gelegenen Häuserblocks in Gütersloh haben sich mehrere Eigentümerinnen und Eigentümer zusammengeschlossen. Die Häuser und Grundstücke sollen barrierefrei und nutzungsdurchmischt gestaltet werden. Insgesamt werden 40 bis 50 Wohnungen saniert oder neugebaut. Ein Kindergarten und ein Begegnungszentrum ergänzen das Mehrgenerationen-Wohnen. Der gemeinschaftliche Planungsprozess ist besonders spannend.

Auf dem Bild: REGIONALE-Leiterin Annette Nothnagel (l.) trifft Sybille Brockbals, die die Idee Anders Alt Werden Gütersloh eingereicht hat. | Bild: OWL GmbH

 

„Wiederbelebung der Hammersmith-Kaserne“
Ort: Herford (Kreis Herford)
Einreicher: SEH Stadtentwicklungsgesellschaft Hansestadt Herford mbH
Projekttypologie: Horizontale Dichte

Die Konversion ehemaliger Kasernenareale ist eine große Chance für zahlreiche Städte und Gemeinden der Region. Auf der Fläche der ehemaligen Hammersmith-Kaserne entsteht ein lebendiges, nutzungsgemischtes Quartier mit rund 450 Wohneinheiten. Für eine Teilfläche, der ehemalige Exerzierplatz wird eine urbane Dichte, hohe Nutzungsmischung und ein besonderes Planungsverfahren vorgesehen.

Bild: Stadt Herford/ Thomas Dickenbrok

„Lebendiges Quartier“
Ort: Leopoldshöhe (Kreis Lippe)
Einreicher: Gemeinde Leopoldshöhe
Projekttypologie: Horizontale Dichte
Leopoldshöhe erlebt durch die Lage im „Speckgürtel“ der Großstadt Bielefeld ein außergewöhnliches Wachstum. Es entsteht ein vollkommen neuer Stadtteil mit besonders zukunftsorientierter Ausrichtung in Wohnungsvielfalt, Freiraumqualität, Gemeinschaft und Nutzungsmischung, der eine Vorbildfunktion für andere Neubaugebiete erfüllen kann. Ein Teilbereich des Stadt-Land-Quartiers Brunsheide soll partizipativ im Rahmen der Modellprojekte unterstützt werden. | Bild: Gemeinde Leopoldshöhe

 

Die Idee zur Umnutzung der ehemaligen Grundschule in Nieheim zeigt, wie große öffentliche Gebäude für modernes Wohnen neugestaltet werden können. Das Vorhaben ist eins von sieben im Rahmen der REGIONALE 2022 ausgewählten Projektideen zur Zukunft des Wohnens in OWL. Vor Ort sind v. l. n. r.: Florian Greger (Bauamt), Johannes Schlütz (Bürgermeister), Franz-Josef Lohr (Bauamt). Bildnachweis: Stadt Nieheim

„Umnutzung Grundschule“
Ort: Nieheim (Kreis Höxter)
Einreicher: Stadt Nieheim
Projekttypologie: Wohnen Plus

Nieheim ist eine ländlich geprägte Stadt mit Nachfrage nach zeitgemäßem Wohnraum im historischen Kern. Die Umnutzung einer ehemaligen Grundschule, angrenzend an den Kurpark, kann dafür einen besonderen Beitrag leisten und ein Beispiel sein, wie große öffentliche Gebäude für modernes Wohnen neugestaltet werden können.

Auf dem Bild: Vor Ort treffen sich Florian Greger (Bauamt Nieheim), Johannes Schlütz (Bürgermeister Nieheim) und Franz-Josef Lohr (Bauamt Nieheim). | Bild: Stadt Nieheim

 

Teilnehmende REGIONALE-Fachkommissionssitzung Wohnen Oktober 2020 v.l.n.r. Herbert Weber (OWL GmbH), Matthias Rottmann, Johannes Langer (De Zwarte Hond), Annette Nothnagel (REGIONALE 2022, OWL GmbH), Oliver Platz (Architektenkammer Bremen), Reiner Nagel (Bundesstiftung Baukultur), Prof. Bettina Mons, (FH Bielefeld), Alexander Rychter (VdW Rheinland Westfalen), Oliver Schreiber (MHKGB NRW), Katharina Neubert (REGIONALE 2022, OWL GmbH) Bildnachweis: OWL GmbH

Teilnehmende REGIONALE-Fachkommissionssitzung Wohnen Oktober 2020

v.l.n.r. Herbert Weber (OWL GmbH), Matthias Rottmann, Johannes Langer (De Zwarte Hond), Annette Nothnagel (REGIONALE 2022, OWL GmbH), Oliver Platz (Architektenkammer Bremen), Reiner Nagel (Bundesstiftung Baukultur), Prof. Bettina Mons, (FH Bielefeld), Alexander Rychter (VdW Rheinland Westfalen), Oliver Schreiber (MHKGB NRW), Katharina Neubert (REGIONALE 2022, OWL GmbH) | Bild: OWL GmbH