Interkommunale Gesellschaft zur Immobilienprojektentwicklung – Acht Kommunen in OWL wollen ihre Kräfte bündeln
Wie können kleinere Kommunen Wohnungsbau stärker voranbringen, wo der Markt wenig aktiv ist? Wie können Leerstände behoben, Brachen und Baulücken entwickelt werden, wo sich keine Investoren finden? Wie können Kommunen ihr immobilienwirtschaftliches Know-How bündeln? Acht Kommunen aus drei Kreisen in OstWestfalenLippe arbeiten an diesen Fragen mit dem Ziel ein Modell für eine interkommunale Gesellschaft zur Immobilienprojektentwicklung aufzubauen. Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum und kleineren Wohneinheiten steigt zunehmend, Stadt- und Ortskerne brauchen Leerstands- und Bestandsentwicklung, kommunaler Wohnungsbau könnte privatwirtschaftliches Engagement ergänzen. Für diese und weitere Tätigkeiten fehlt in vielen kleineren Kommunen ein Akteur. Barntrup, Dörentrup, Extertal, Lage, Leopoldshöhe, Lügde, Vlotho und Warburg sowie der Kreis Lippe wollen im Verbund mehr erreichen.
Eine gemeinsame Gesellschaft würde das kommunale Handlungsspektrum erweitern und den Kommunen eine aktivere Rolle in der Stadt- und Wohnsiedlungsentwicklung geben. Sie könnte als Dienstleister für die beteiligten Städte und Gemeinden agieren, die lokalen Vorhaben von der Einzelimmobilie bis zum Quartier rentabel konzipieren und dafür Investoren gewinnen. Die Gesellschaft würde immobilienwirtschaftliches Know-How bündeln und es den Kommunen zur Verfügung stellen. Dies soll in der Projektfamilie „Interkommunale Entwicklungsgesellschaft“ im Rahmen der Transferphase UrbanLand entwickelt, überprüft und in ein Grundkonstrukt gefasst werden.
Für die Bearbeitung dieser Aufgaben hat die OWL GmbH die Büros ALP – Institut für Wohnungsmarkt und Stadtentwicklung und vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung gewonnen, diese werden unterstützt von verschiedenen Juristen für Kommunal-, Verwaltungs- und Gesellschaftsrecht. Die Büros bringen zusätzlich Erfahrungen aus einem ähnlichen Prozess im Münsterland mit.
Der Projektstart ist bereits erfolgt. Nach Einzelgesprächen mit jeder Kommune, hat im Mai die erste Sitzung der Steuerungsgruppe stattgefunden (Bild unten). Die Steuerungsgruppe ist das projektinterne Entscheidungsgremium. Bis Ende des Jahres soll das Umsetzungsmodell für eine interkommunale Entwicklungsgesellschaft erarbeitet werden. Es soll im Folgenden den kommunalen Beratungen dienen und Grundlage für einen Gründungsprozess bieten.