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Erfolgsmodell REGIONALE: 13 neue Projekte für das UrbanLand

„Das Ergebnis der gemeinsamen engagierten Arbeit ist großartig!“ freut sich Vorsitzender Landrat Jürgen Müller. Das UrbanLand Board, das Entscheidungsgremium der REGIONALE 2022, hat bei seiner heutigen Sitzung in Löhne 13x den A-Status vergeben. Mit insgesamt 60 Projekten geht das NRW-Strukturprogramm REGIONALE in OstWestfalenLippe damit ins Präsentationsjahr.

„Lösungen für ein gutes Leben in OstWestfalenLippe – die Projekte zeigen, wie Antworten für wichtige Zukunftsfragen aussehen können: lebendige Quartiere und Kommunen, starke Lebensräume zwischen Stadt und Land, gute Versorgung, sichere und einfache Erreichbarkeit, Innovationsimpulse für exzellente Bildung und berufliche Entfaltung und insgesamt eine attraktive erlebbare Region. Hinter allem stehen starke Netzwerke, interkommunale Kooperationen und engagierte Menschen und Institutionen. Die insgesamt 60 Projekte sind auch Zeugnis der hervorragenden konstanten Arbeit des UrbanLand Board,“ würdigt Landrat Jürgen Müller. Das UrbanLand Board tagt seit 2018 mindestens dreimal jährlich und besteht aus führenden Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

„Wir haben die Zielgerade erreicht. Aber selbstverständlich kann das nur eine Momentaufnahme sein, denn das UrbanLand OstWestfalenLippe – die Vision von einer neuen Balance von Stadt und Land – ist ein Prozess. Wir freuen uns, 60 starke Projekte aus OWL den Bürgerinnen und Bürgern im Präsentationsjahr vorzustellen“, erklärt Herbert Weber, Geschäftsführer der OWL GmbH, bei der das NRW-Strukturentwicklungsprogramm REGIONALE 2022 gemanagt wird.

Die REGIONALE 2022 wurde 2017 durch das Landeskabinett OstWestfalenLippe zugeschlagen. Die Region richtet die REGIONALE unter der Überschrift „UrbanLand OstWestfalenLippe“ aus. Ziel ist es, die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu stärken. 2018 begann die strategische Arbeit. Insgesamt gibt es 60 REGIONALE-Projekte (mit z.T. mehreren A-Beschlüssen). Bislang wurden 135 Millionen Euro Fördermittel vergeben. Im Präsentationsjahr 2022 wird das Urbanland OstWestfalenLippe im Rahmen eines Veranstaltungsprogramms – dem UrbanLand Sommer – für Bürgerinnen und Bürger sichtbar.
Um die Qualität der Projekte zu gewährleisten, durchlaufen potenzielle REGIONALE-Projekte für OstWestfalenLippe ein dreistufiges Auswahl- und Qualifizierungsverfahren vom C-Status über den B-Status bis zum A-Status. Erst anschließend wird aus den Projektideen ein REGIONALE-Projekt. Insgesamt wurden 145 Projektideen eingereicht.

Neue REGIONALE 2022-Projekte

Entwicklungsperspektive Areal Barker/ Zukunftsquartier Paderborn
Ein Innovationsquartier für urbanes Leben: Die Stadt Paderborn nutzt die enorme Chance, die ehemaligen Barker Barracks zum Zukunftsquartier zu entwickeln. Es entsteht ein neues attraktives Stück Stadt, das einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Paderborner Stadtversprechens und der Standortqualität insgesamt leistet. „Der bis Juni abgeschlossene Masterplanprozess dokumentiert die Ambitionen und Ziele für das Zukunftsquartier Paderborn. Mit dieser Plangrundlage starten wir gemeinsam mit der Eigentümerin, der Bundesanstalt für Immobilien-aufgaben (BImA), in den Wertermittlungs- und Ankaufsprozess. Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung als Projekt der REGIONALE und die damit verbundene Unterstützung,“ so Claudia Warnecke, Technische Beigeordnete der Stadt Paderborn.
2023 wird hier auch das REGIONALE-Projekt Akzelerator.OWL eröffnet – das hochmoderne Gebäude der Universität Paderborn schafft eine Infrastruktur für Start-ups, Wissenschaft und Unternehmen.

Forum Anja Niedringhaus
Dank bürgerschaftlichem Engagement entsteht im stadt- und baugeschichtlich bedeutenden Tilly-Haus in Höxter ein Projekt mit großer identitätsstiftender Wirkung für Stadt und Region: das Forum Anja Niedringhaus. Ziel und Aufgabe ist die Erhaltung des Andenkens an die aus Höxter stammende Fotografin und Pulitzerpreisträgerin.
„Das Forum Anja Niedringhaus ist ein kulturell-künstlerisches Projekt mit der großen Chance, gemäß den Arbeitsschwerpunkten der Journalistin eine interaktive Auseinandersetzung mit global hochaktuellen Themen wie Migration, kriegerischen Konflikten und Pressefreiheit zu fördern. Als Kultur- und Begegnungszentrum erreicht es eine breite Öffentlichkeit und fördert junge Künstlerinnen und Künstler“, erklärt Christine Longère, erste Vorsitzende Forum Anja Niedringhaus e.V.

Inklusives Quartier Laurentiushöhe
Das REGIONALE-Projekt „Laurentiushöhe – das Quartier mit Seele“ entsteht angrenzend und in enger Zusammenarbeit mit dem Heilpädagogischen Therapie- und Förderzentrum (HPZ) St. Laurentius für Menschen mit Beeinträchtigung in der Hansestadt Warburg im Kreis Höxter. Es entstehen Wohnmöglichkeiten für unterschiedliche Lebensentwürfe mit vielen Austausch- und Kommunikationsmöglichkeiten.

Lebendiges Quartier Brunsheide
In Verbindung mit attraktiven Grünflächen entsteht im Speckgürtel Bielefelds ein neues vielfältiges und ökologisch-nachhaltiges Quartier, das dem großen Bedarf nach Wohnraum vor Ort begegnet. Ein Bildungscampus verbindet in einem Neubau Angebote in den Bereichen Sport, Kultur, Bildung und Soziales – und steht der gesamten Bürgerschaft offen. Im Sinne eines ganzheitlichen Konzepts wird hier auch der Generationenwechsel gestaltet. „Die Gemeinde Leopoldshöhe gehört zu den am schnellsten wachsenden Kommunen in NRW. Wir kümmern uns mit dem neuen Quartier Brunsheide um die Themen Wohnungsverfügbarkeit und demografischer Wandel,“ so Bürgermeister Prof. Dr.-Ing. Martin Hoffmann.

Generationenquartier am Kump
Der Umgang mit leerstehenden Handelsimmobilien in den Zentren ist eine große Herausforderung für zahlreiche Städte und Gemeinden. Die Stadt Steinheim geht damit innovativ um: „Mehrere benachbarte Gebäude am Marktplatz werden baulich verbunden, um unterschiedlich große Wohnungen, einen Kindergarten, eine Tagespflege und Gemeinschaftsflächen zu schaffen“, erläutert Bürgermeister Carsten Torke. „Zu diesem Zweck hat die Stadt die Immobilien erworben, wird diese zum Teil zurückbauen, entkernen und dann an eine Gesellschaft veräußern, die dieses Projekt nach Vorgaben der Politik und Verwaltung umsetzt.“

Radnetz OWL
Ein lückenloses Radwegenetz in der ganzen Region – das mit dem deutschen Fahrradpreis ausgezeichnete Radnetz OWL skizziert rund 2.000 km mit insgesamt 532 Maßnahmenkilometern und 425 Maßnahmenempfehlungen. Das Projekt der Kreise Paderborn (federführend), Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und der Stadt Bielefeld ist das Dach für die Umsetzung von Einzelmaßnahmen beim Radwegeausbau und verbindet alle 70 Städte und Gemeinden. Paderborns Landrat Christoph Rüther hebt heraus: „Unsere gemeinsame Vision für zwei Millionen Menschen in sechs Kreisen und einer kreisfreien Stadt für einen gesunden und klimafreundlichen Alltag auf dem Rad – das ist das über die REGIONALE entstandene Radnetz OWL. Davon profitieren die Menschen, die sich auf sichere, direkte und komfortable Radwege, auf noch mehr Lebensqualität auf zwei Rädern freuen dürfen.“

Rochdale Quartier – ko-produktive Stadt
Der ehemalige britische Kasernenstandort Rochdale Barracks im Bielefelder Stadtteil Mitte wird zu einem neuen Stadtquartier entwickelt. Im Rahmen eines breiten öffentlichen Beteiligungsprozesses wurden die generellen Leitlinien für die langfristige Planung des Areals festgelegt. Der Zeitraum bis zum Beginn der baulichen Umgestaltung des Areals wird noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. In einer Startphase wird das Areal mit Kunst und Kultur bespielt sowie von Vereinen und Initiativen genutzt. „Im Rahmen einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung probiert die Stadt hier etwas Neues. Die ko-produktive städtebauliche Entwicklung des Rochdale Quartiers ist ein Angebot an zivilgesellschaftliche Initiativen“ so Sven Dodenhoff, Stadt Bielefeld. Gemeinsam mit diesen Akteuren wächst hier ein neues Stück Stadt. Perspektivisch entsteht ein vielfältiges Wohnangebot für voraussichtlich 1.200 Bewohnerinnen und Bewohner.

Quartier Brausemühle
Das zukünftige Quartier Brausemühle bietet ein vielfältiges und attraktives Wohnangebot mit Blick auf die Auen der Else. Innerhalb von drei Bauabschnitten entstehen 50 Wohneinheiten für verschiedene Zielgruppen. Neben einem Kindergarten sind Angebote der Pflege und Versorgung tragende Säulen des Quartiers. Die Holzbauweise und Energieversorgung sind umweltschonend. Ein Naturlehrpfad und ein Umweltbildungszentrum der Gemeinde Kirchlengern sind als weiteres Charakteristikum der Entwicklung geplant.

Wohnpark Egge – Landquartier der Zukunft
Der Wohnpark Egge zeigt, wie vielfältiges und flächensparendes Wohnen mit hoher Lebensqualität in kleineren Gemeinden möglich ist. In zentraler Lage in Altenbeken und dank der Bahnanbindung ganz nah an der Großstadt Paderborn, entstehen Wohnräume für ältere Menschen, Singles und Familien sowie Angebote der sozialen Versorgung und Gemeinschaft in einer gewachsenen Dorfstruktur. „Wir gestalten hier den Generationenwechsel aktiv mit: Bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser im Ort werden durch attraktiven Wohnraum im Wohnpark frei für zum Beispiel junge Familien,“ freut sich Bürgermeister Matthias Möllers, Gemeinde Altenbeken.

Zukunft Kloster Brede
Das Kloster Brede in Brakel ist seit 1850 Niederlassung der Kongregation der Armen Schulschwestern, einer internationalen Ordensgemeinschaft, die auf Bildung und Erziehung ausgerichtet ist. Aufgrund der zurückgehenden Zahl von Schwestern wird das Kloster zum Ort des gemeinschaftlichen Lebens mit attraktiven Begegnungs-, Lern- und Wohnangeboten auf dem Land. Innerhalb der REGIONALE 2022 entstehen ein architektonisches Konzept sowie beispielhafte und tragfähige Ansätze zur Neugestaltung des Klosters.
„Wir möchten im Sinne des Ansatzes ‚Gemeinsam leben auf der Brede‘ ein sinnvolles und zukunftsweisendes Konzept für diesen historischen Ort entwickeln und wünschen uns dabei ein lebendiges Miteinander zwischen den Schwestern des Klosters, den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Brakel und vor allem auch mit jungen Menschen. Und wir hoffen, auf die Bedarfe der Region eine gute Antwort zu finden. Die REGIONALE bietet einen guten Rahmen dafür. Wir freuen uns über die Auszeichnung,“ so Provinzoberin Schwester Monika Schmidt.

Erlebnisraum Weserlandschaft | Baustein Werre-Weser-Kuss
Mit dem Gesamtprojekt Erlebnisraum Weserlandschaft wollen die Kreise Höxter, Lippe, Herford und Minden-Lübbecke den Raum der Weserlandschaft fördern, naturschutzfachlich und touristisch aufwerten und stärker in das Lebensumfeld der Menschen einbeziehen. Gleichzeitig gilt es, den Weserraum als Ressource für die ganze Region zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln.
Mit der prägnanten Lage am großen Weserbogen und der Mündung der Werre in die Weser ist Bad Oeynhausen ein Knoten des touristischen und des Alltagsradverkehrs. Mit dem ausgezeichneten Baustein „Werre-Weser-Kuss - Aufwertung des Weserradwegs und der Aufenthaltsbereiche“ wird der in Höhe „Rehmer Insel“ hochfrequentierte Fahrradweg weiterentwickelt. Die Wegverbindung soll an den geplanten Radschnellweg RS3 angebunden werden sowie Fuß- und Radverkehr durch bauliche Veränderungen getrennt werden.

Die Werre – ein Fluss, der OWL verbindet
Um eine ganzheitliche Betrachtung des Gewässers sowie ökologische Aspekte und einen übergreifenden Schutz vor Hochwasser zu gewährleisten, stellt das Projekt „Die Werre – ein Fluss der OWL verbindet“ eine enge Zusammenarbeit aller Anrainerkommunen in den Mittelpunkt.

Der Baustein Naturnahe Umgestaltung der unteren Werre, Teil "Aufweitung der Kaarbachmündung" gestaltet in Bad Oeynhausen das Profil der Werre unweit des Sielparks neu. Der Mündungsbereich des Kaarbachs wird naturnah gestaltet. Infolgedessen ist es durch die Eigendynamik der Werre möglich, Strukturen auszubilden, die dem ursprünglichen Fließgewässer- und Auencharakter entsprechen.

Über die Gestaltung des Werreauenparks im Bad Oeynhausener Siel, Teil "Bau der Sielwehrbrücke" entsteht eine schnelle Anbindung zum regionalen Radschnellweg RS3 und in das überregionale, touristische Radwegenetz mit Werre- und Weserradweg.

„Bad Oeynhausen nimmt über die REGIONALE ihre identitätsprägenden Gewässer in den Blick und macht das Wasser in der Stadt wieder erlebbar. Gleichzeitig schaffen wir gute und schnelle Radverbindungen – für Alltag und den Tourismus. Und wir kümmern uns um die naturschutzfachliche Aufwertung der Flächen. Ich freue mich über die gleich dreifache Auszeichnung!“, so Bürgermeister Lars Bökenkröger, Stadt Bad Oeynhausen.

Weitere Projekte im Qualifizierungsprozess
An zwei Projektkandidaten wurde durch das UrbanLand Board der B-Status verliehen.

  •  Baukulturelles Erbe in OWL erhalten - Best Practice „Revitalisierung des Kotzenbergschen Hofs als Bürgerzentrum“
  • Erlebnisraum Weserlandschaft | Auf den Spuren von Energie und Wasser