Modell für WohnenPlus in einem Ortskern
In Lübbecke-Nettelstedt, einem Ort mit 3.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, ergriff ein Bürger die Initiative, nachbarschaftliches und generationsübergreifendes Wohnen zu verwirklichen und gewann als Bauherren die GBSL Bau- und Siedlungsgenossenschaft Lübbecke.
Es wurde ein Modellvorhaben für ein modernes und vielfältiges Wohnangebot mit mehr als 30 Wohneinheiten für unterschiedliche Bedarfe und Zielgruppen konzipiert. Dazu zählen genossenschaftliche Mietwohnungen, Eigentumswohnungen und Reihenhäuser. Diese gruppieren sich um gemeinschaftlich genutzte Räume und einen Garten im Hof sowie ein Dorfcafé mit Biergarten, das als Treffpunkt allen Bewohnerinnen und Bewohnern von Nettelstedt offensteht. Ein integriertes Pflegekonzept unterstützt die Selbständigkeit der älteren Bewohnerinnen und Bewohner in allen Lebensphasen. Menschen mit Hilfebedarfen werden in einer Pflegewohngruppe und durch eine kleine ambulante Pflegestation der Diakonie versorgt. Die Wohn- und Versorgungsangebote insbesondere für ältere Menschen machen den Umzug aus dem oft zu groß gewordenem Einfamilienhaus machbar. Die freiwerdenden Immobilien ermöglichen im Gegenzug Haushalten mit größerem Platzbedarf das Nachrücken. Damit sinkt der Bedarf an Neubauten am Ortsrand und weniger Flächen werden versiegelt.
Das Wohnungsangebot wurde mit Beteiligung von Architekten, dem Initiator, dem Investor und der Diakonie sowie einigen zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern erarbeitet. Ein Beirat, bestehend aus den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern, kann den Betrieb aktiv begleiten und im Austausch mit dem Investor und der Diakonie eine lebendige Nachbarschaft gestalten sowie den sozialen Zusammenhalt zur Verbesserung der Wohnqualität stärken.
Aufgrund der hohen Baupreise und Finanzierungskosten ist unklar, ob und wann das Projekt verwirklicht wird.