In OstWestfalenLippe wächst der Handlungsbedarf in der Gesundheitsversorgung, besonders in ländlichen Kommunen. Viele Hausarztpraxen bleiben unbesetzt, während die Überalterung der Ärzte und Ärztinnen und der Mangel an Nachwuchs die Situation weiter verschärfen. Diese Entwicklung führt zu einer Überlastung der bestehenden Praxen und macht die Niederlassung im ländlichen Raum für junge Mediziner:innen unattraktiv. Daher gewinnt die Diskussion über alternative Versorgungsmodelle, wie medizinische Versorgungszentren, zunehmend an Bedeutung. Diese Zentren könnten durch integrierte Gesundheitsangebote die Arbeitslast der Mediziner:innen reduzieren und die Versorgungssituation verbessern.
Beteiligte Kommunen: Dörentrup, Kalletal und Warburg
Um diese Herausforderungen anzugehen, arbeiten die Kommunen Dörentrup, Kalletal und Warburg in der Projektfamilie „Lokale Daseinsvorsorge – Konzeption von gesundheitsbezogenen Angeboten“ zusammen. Jede Kommune setzt dabei ihr eigenes Projekt um. Gemeinsam mit der OWL GmbH wurde das Büro dostal & partner management GmbH beauftragt, die beteiligten Kommunen bei der Projektentwicklung zu begleiten und zu unterstützen. Diese gemeinsame Vorgehensweise spart nicht nur Personal- und Finanzressourcen, sondern fördert auch den Austausch von Know-how und Erfahrungen zwischen den Kommunen.
Lokale Gesundheitsversorgung von Morgen
Der demographische Wandel und der wachsende Mangel an ambulanter medizinischer Versorgung in Stadt und Land erfordern eine Stärkung der sozialen und gesundheitlichen Daseinsvorsorge. Mit integrierten Angeboten wie Beratung, Prävention, Gesundheitsförderung, Unterstützung für Pflege und pflegende Angehörige, Lotsen- und Netzwerkstrukturen sowie Telemedizin, können Mediziner:innen entlastet und gleichzeitig die Versorgung der Bevölkerung gesichert werden. Dazu braucht es eine individuelle lokale Vorgehensweise.
Ziel war es im Rahmen der Projektfamilie „Lokale Daseinsvorsorge“ bis Ende 2024 für jede Kommune ein bedarfsgerechtes Handlungskonzept zu erarbeiten, um die wohnortnahe Versorgung langfristig zu sichern. Jede Projektkommune hat ihren eigenen Schwerpunkt, wie beispielsweise ein lokales Gesundheitsnetzwerk, neue Gesundheitsangebote im Rahmen eines medizinisches Versorgungszentrums sowie nachhaltige Gesundheitsplanung für ein neues Quartier.