Wie gelingt der Generationenwechsel im Wohnen? Wie kann die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten gesichert werden? Und wie lassen sich Stadt- und Ortskerne über Mobilitätsangebote besser miteinander verbinden? Diese und andere Zukunftsfragen für Kommunen standen im Fokus der diesjährigen UrbanLand-Konferenz, die am 7. November auf Schloss Ovelgönne in Bad Oeynhausen stattfand. Mehr als 120 Fachleute aus den Bereichen Stadtplanung, Mobilität und Gesundheitsversorgung sowie Vertretende von Kommunen und Kreisen waren der Einladung der OstWestfalenLippe GmbH gefolgt, um neue Perspektiven und praxistaugliche Lösungen für Ostwestfalen-Lippe zu diskutieren. Die Konferenz ist Teil des Transferprogramms UrbanLand, das Projekte zur nachhaltigen Stadt- und Raumentwicklung aus der REGIONALE 2022 weiterführt.
Über 30 Sprecherinnen und Sprecher – darunter der Kantonsplaner Basel-Stadt, Dr. Martin Sandtner – beleuchteten in Vorträgen und Diskussionen, mit welchen Ansätzen Kommunen den Herausforderungen des ländlichen und städtischen Raums begegnen können. „Starke interkommunale Netzwerke und die Expertise renommierter Planungsbüros, die über die OstWestfalenLippe GmbH gewonnen werden konnten, ermöglichen diese zukunftsweisenden Projekte“, erklärt Heiner Brockhagen von der Bezirksregierung Detmold. „Gemeinsam lassen sich so auch komplexe Themen wie bezahlbarer Wohnraum oder Mobilitätsangebote auf einem hohen Niveau in der Stadt und auf dem Land bearbeiten.“
Ein zentrales Thema war etwa die Konzipierung einer interkommunalen Entwicklungsgesellschaft. Acht Kommunen aus den Kreisen Lippe, Herford und Höxter haben sich hier zusammengeschlossen, um ein Modell für eine interkommunale Gesellschaft für Wohnungsbau und Immobilienentwicklung zu prüfen. An Orten, an denen der freie Markt wenig aktiv ist, soll dem Fehlen von Akteuren und Ressourcen so durch einen gemeinsamen Ansatz der Kommunen begegnet werden.
Eine andere Stoßrichtung widmet sich der vernetzten Mobilität. Hier soll gezeigt werden, mit welchen Maßnahmen verschiedene Verkehrsmittel stärker vernetzt werden können, um städtische und ländliche Gebiete zu verbinden. Die Kommunen Bad Lippspringe, Büren, Leopoldshöhe und Schlangen arbeiten in der Projektfamilie „Stadträume für neue Mobilität“ an guter Nahmobilität, intermodalen Verknüpfungspunkten, starken Radverkehrsachsen und der Schaffung lebenswerter Stadträume. Ermöglicht werden diese Initiativen durch das Transferprogramm UrbanLand, das von den Gesellschaftern der OstWestfalenLippe GmbH gemeinsam mit den beteiligten Kommunen in Folge der REGIONALE-Förderung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW finanziert wird.
Björn Böker, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH, sieht in der Konferenz einen wichtigen Meilenstein: „Das Transferprogramm ist ein wichtiger erster Schritt, um auf regionaler Ebene Fortschritte in den Bereichen Mobilität, Raumentwicklung und Quartiersmanagement zu erzielen. Für die Zukunft OWLs sind diese Themen entscheidend – daher haben wir sie als wesentliche Handlungsfelder für unsere Regionalentwicklung fest in unserer Strategie verankert.“