Beispielhafte interkommunale Zusammenarbeit mit dem Ziel, historische Stadtkerne aus OWL durch digitale 3D-Stadtmodelle abzubilden.
Jede Stadt, jedes Dorf in OstWestfalenLippe hat eine eigene Geschichte und Identität. 14 Kommunen der Region, meist kleinere Städte, zeichnen sich durch ihr besonderes gut erhaltenes historisches Zentrum aus. Als Regionalgruppe verfolgen sie mit „Smart, 3D und historisch“ das Ziel, die Zentren von sechs Pilotkommunen digital erlebbar zu machen. Das Konzept treibt den Gedanken von 3D-Onlinekartendiensten weiter und ergänzt ihn um inhaltliche Komponenten: „Smart, 3D und historisch“ schafft ein Tool für Stadtentwicklung und Stadtmarketing und zeigt auf, wie baukulturelle Alleinstellungsmerkmale digitalisiert und dokumentiert werden können.
Die Pilotkommunen der Regionalgruppe „Historische Stadt- und Ortskerne OWL“ - Brakel, Minden, Lemgo, Detmold, Rietberg und Rheda-Wiedenbrück - erproben im Rahmen des Vorhabens die digitale Modellierung mit verschiedenen lokalspezifischen Zielstellungen. Hierbei sollen die Voraussetzungen, Einsatzmöglichkeiten und Reichweiten ausgelotet werden. Ein Anwendungsfall ist die Stadtplanung. Als Planungsinstrument können Neubauvorhaben im Bestand, Flächen, Nachverdichtung visualisiert, Wettbewerbsbeiträge eingepflegt und für Beteiligungsformate genutzt werden. Die moderne Arbeitsweise führt zu Digitalisierung, Weiterbildung und Attraktivierung der kommunalen Handlungspraxis.
Tourismus ist ein weiterer Anwendungsfall der 3D-Modelle. Fotorealistisch können die Baugeschichte, zeitgenössische Architektur und baukulturelles Erbe sichtbar gemacht werden. Denkmalgeschichte wird bei der Modellierung von historischen Ansichten im Sinne einer Zeitreise erlebbar. Es wird ein neuartiger Zugang zu den Zentren geschaffen. Das Angebot verbindet sich dabei mit externen Plattformen und macht Datenimports möglich.
Digitalisierung am Beispiel der Stadt Brakel: Digitalisierung des historischen Stadtkerns mithilfe des Trolleys | erste digitale Anmutung | Vermessung eines einzelnen Gebäudes | Bilder: Stadt Brakel
Es ist hier gelungen, eine modellhafte interkommunale und interdisziplinäre Kooperation mit den Mitgliedsstädten, der Arbeitsgemeinschaft der Geoinformationsdienste OWL sowie Wissenschaftseinrichtungen aufzubauen. Das Projekt wurde in einer intensiven Konzeptphase, begleitet von der Agentur complan, unter Beteiligung vieler Akteure der Region entwickelt. Der Ansatz dieses REGIONALE-Projektkandidaten mit sechs unterschiedlichen Schwerpunkten zeichnet sich durch eine hohe Übertragbarkeit auf andere Kommunen über OWL hinaus aus.
Bürgerinnen und Bürger, Schülerinnen und Schüler werden in die Modellierungen miteinbezogen. Beispielsweise können sie in Projekten und Hackathons die Anwendungsinstrumente kennenlernen und Gebäude selbst modellieren. Dies kann sowohl die Identifikation mit dem eigenen Ort, als auch den Tourismus stärken. Nach außen gelingt es, die Sichtbarkeit des baukulturellen Erbes in OstWestfalenLippe, überwiegend in Klein- und Mittelstädten, zu steigern.
Smarter Bürgerservice
Bürgerinnen und Bürger wollen mit ihrer Verwaltung einfach, schnell und sicher kommunizieren.
Der smarte Bürgerservice soll sich zum einen durch seine Effizienz und zum anderen durch seine bürgerfreundliche Erreichbarkeit auszeichnen sowie bürokratische Prozesse deutlich erleichtern. Dies gilt für die Bürgerschaft und die Mitarbeitenden in den Verwaltungen gleichermaßen.