Die Region OstWestfalenLippe steht vielerorts vor der Aufgabe, ungenutzte Gebäude in zentralen Lagen neu zu aktivieren und mit Leben zu füllen. Gerade in Ortskernen kleinerer Städte und Gemeinden prägen leerstehende Immobilien zunehmend das Ortsbild – oft seit vielen Jahren. Die Projektfamilie „Vom Leerstand zum Begegnungsort“ setzt im Rahmen des Transferprogramms UrbanLand genau hier an: Ziel war es, neue Konzepte für eine gemeinwohlorientierte Nachnutzung zu entwickeln, die sowohl wirtschaftlich tragfähig als auch gesellschaftlich wirksam sind.
Nun liegt das Ergebnisheft zur Projektfamilie vor. Es dokumentiert Erfahrungen, Erkenntnisse und Modelllösungen aus den Städten Bielefeld und Marienmünster und bietet Impulse für alle Kommunen, die ungenutzten Bestand als Chance für lebendige Begegnung begreifen wollen.
Leerstand als Potenzial erkennen
Leerstehende Gebäude im Zentrum eines Ortes bergen nicht nur Herausforderungen, sondern auch enormes Potenzial: Sie können Orte der Begegnung, Kultur, Bildung oder des sozialen Miteinanders werden – wenn es gelingt, tragfähige Konzepte zu entwickeln und Menschen für deren Umsetzung zu begeistern. Impulse für eine Umnutzung gehen vielerorts zunächst von der Zivilgesellschaft aus – durch Initiativen, Vereine oder engagierte Einzelpersonen. Doch zunehmend treten auch kommunale Akteure und Entscheidungsträgerinnen und -träger auf den Plan. Doch wie schafft man es gemeinschaftlich, Leerstand in lebendige Orte zu verwandeln? Wie lassen sich passende Nutzungen finden, die dauerhaft funktionieren? Und wie gelingt es, die Stadtgesellschaft langfristig aktiv einzubinden?
Zwei Kommunen, zwei Ansatzpunkte
Die Städte Bielefeld und Marienmünster haben im Rahmen des Projekts konkrete Nutzungskonzepte für jeweils zentrale leerstehende Gebäude entwickelt:
- In Bielefeld stand die ehemalige Kantine der Rochdale Barracks im Fokus – ein Ort mit Potenzial für Kultur, Begegnung und soziale Nutzung.
- In Marienmünster wurde für Teile der historischen Abtei ein Konzept erarbeitet, das kulturelle und gemeinschaftliche Aktivitäten verbindet.
Beide Projekte wurden durch das Büro proloco begleitet, das über umfassende Erfahrung in der Entwicklung gemeinwohlorientierter und Dritter Orte verfügt. Die erarbeiteten Konzepte sind wirtschaftlich tragfähig und berücksichtigen die jeweiligen lokalen Rahmenbedingungen.
Beteiligung als Schlüssel zur erfolgreichen Nutzung
Ein zentraler Erfolgsfaktor war der kooperative Ansatz, der alle Beteiligten und Interessierten intensiv einband. Durch partizipative Formate konnten Bedarfe ermittelt, Ideen gesammelt und Nutzungsideen gemeinsam entwickelt werden. Ziel war es, Orte zu schaffen, die von der Gemeinschaft getragen werden – und damit langfristig funktionieren.
Impulse für andere Kommunen
Die Projektfamilie „Vom Leerstand zum Begegnungsort“ hat gezeigt, wie durch kreative Ideen, fachliche Begleitung und intensiven Austausch neue Perspektiven für leerstehende Gebäude entstehen können. Die dokumentierten Erfahrungen bieten wertvolle Anregungen für Kommunen, Initiativen und Fachleute, die selbst aktiv werden wollen. Das Ergebnisheft „Vom Leerstand zum Begegnungsort“ finden Sie hier.
Die UrbanLand-Reihe
Erkenntnisse und gute Praxis zu den Handlungsfeldern Wohnen, Mobilität, Begegnungsorte und Gesundheitsversorgung finden Sie in den Ergebnisheften der UrbanLand-Reihe. Die Publikationen zeigen anhand von 16 konkreten Beispielen auf, wie Kommunen innovative Ansätze entwickeln und umsetzen. Alle Ausgaben der UrbanLand-Reihe stehen zum Download bereit. Schauen Sie gerne rein und lassen Sie sich für Ihre kommunale Praxis inspirieren.