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Mobilitätsachsen Schlangen

Ortsteile und Zentren verbinden

Herausforderungen und Ziele

Die Erreichbarkeit der Ortsmitte aus den umliegenden, dezentral gelegenen Ortsteilen stellt derzeit eine große Herausforderung in Schlangen dar. In den vergangenen Jahren wurde der Linienbusverkehr zunehmend reduziert, was die Anbindung für die Bewohner und Bewohnerinnen erschwert hat. Dabei beherbergt die Ortsmitte alle wichtigen Einrichtungen der Daseinsvorsorge: Hier befinden sich Einzelhandelsgeschäfte, Gastronomie, Bildungseinrichtungen, Freizeitanlagen sowie die medizinische Versorgung – und damit zentrale Anlaufpunkte des täglichen Lebens.

Mit einer Entfernung von etwa 3,5 Kilometern zwischen den Ortsteilen und der Ortsmitte bietet sich vor allem der Radverkehr als attraktive Alternative an. Die kurzen Distanzen sind ideal für die Fahrradnutzung und bieten großes Potenzial, um den Weg in die Ortsmitte schnell, umweltfreundlich und flexibel zurückzulegen. Auch die Verknüpfung mit dem öffentlichen Nahverkehr lässt sich durch die verstärkte Fahrradnutzung effizient gestalten.

Das Ziel des Projekts ist es, das Fahrrad als zentrales Verkehrsmittel zu etablieren und somit die Anbindung an die Daseinsvorsorge zu sichern. Gleichzeitig soll die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs durch ein gut ausgebautes Radwegenetz erleichtert werden. Darüber hinaus soll durch die Entwicklung von Mobilitätsachsen im Zentrum auch der Fußverkehr gefördert werden. Die Verkehrsberuhigung und eine Reduzierung des Kfz-Verkehrs tragen dazu bei, die Lebensqualität im Ortskern zu verbessern und den Umweltgedanken in den Vordergrund zu stellen.

Durch diese Maßnahmen wird eine nachhaltige Mobilitätslösung geschaffen, die sowohl den Bedürfnissen der Bewohner und Bewohnerinnen als auch den Anforderungen an eine moderne, lebenswerte Gemeinde gerecht wird.

Maßnahmenkonzeption

Um die Mobilität in der Region zukunftsorientiert und nachhaltig zu gestalten, wurde eine umfassende Maßnahmenkonzeption entwickelt. Ziel ist es, die Ortsteile mit der Ortsmitte sowie den öffentlichen Verkehr nahtlos mit dem Fahrrad zu verbinden. Hierzu sollen drei zentrale Mobilitätsachsen entstehen, die Radfahrenden eine sichere, direkte und ganzjährig nutzbare Verbindung bieten. Die Maßnahmen umfassen sowohl den außerörtlichen als auch innerörtlichen Bereich.

Außerörtliche Maßnahmen

Um die Sicherheit auf den Mobilitätsachsen außerhalb der Ortschaften zu gewährleisten, wurde eine straßenbegleitende Führung entwickelt. Diese schützt Radfahrende insbesondere bei hohen Kfz-Geschwindigkeiten und starkem Verkehrsaufkommen. Zusätzliche Maßnahmen wie verbesserte Kreuzungsführungen und neue Querungen erhöhen die Sicherheit und erleichtern die intuitive Nutzung der Radwege. Eine retroreflektierende Randmarkierung verbessert die Sichtbarkeit der Radwege, besonders bei Dunkelheit. An konfliktträchtigen Stellen sorgt eine solar- oder windbetriebene Beleuchtung für mehr Sicherheit – auch in Gebieten mit Fledermausschutz.

Innerörtliche Maßnahmen

Innerhalb der Ortschaften wird das Konzept ebenfalls auf die Förderung des Radverkehrs und die Reduzierung des Kfz-Verkehrs ausgerichtet. Hier wird eine gemeinsame Nutzung der Straßen durch Rad- und Kfz-Verkehr angestrebt, um den Verkehrsfluss zu beruhigen und Nahmobilität zu fördern. Auf Hauptverkehrsstraßen werden, vor allem in Abschnitten mit Tempo 30, Piktogrammketten markiert, um den Radverkehr vom Fußverkehr zu entflechten.

Ein weiteres zentrales Element ist die Einrichtung von Fahrradstraßen im Nebenstraßennetz. Eine Hauptachse dieser Fahrradstraßen wird sich über 2 km erstrecken und eine wichtige Verteilerfunktion in die angrenzenden Bereiche übernehmen. An den Knotenpunkten dieser Achse wird den Radfahrenden Vorrang gewährt. Um eine durchgängige Befahrbarkeit zu gewährleisten, werden die Knotenpunkte baulich angepasst. Abschnitte, die bereits als verkehrsberuhigte Bereiche ausgewiesen sind oder aufgrund fehlender Gehwege zu solchen umgebaut werden, sollen gestalterisch besonders hervorgehoben werden, beispielsweise durch eine künstlerische, bunte Gestaltung der Fahrbahn.

Mobilstation als Mobilitätsdrehscheibe

An einem verkehrsgünstig gelegenen Standort wird eine bestehende Haltestelle zu einer modernen Mobilstation ausgebaut. Diese Station bietet durch ihre gute Erreichbarkeit mit dem Rad und die Ausbaumöglichkeiten eine ideale Verknüpfung zum öffentlichen Verkehr. Der Linienbus verkehrt hier bereits im 15-Minuten-Takt in die Ortsmitte, zur Nachbarkommune und zum nächsten Oberzentrum.

Die Mobilstation wird mit zahlreichen Serviceeinrichtungen ausgestattet, um sie für verschiedene Mobilitätsbedürfnisse attraktiv zu gestalten. Geplant sind unter anderem ein überdachter Wartebereich, eine Infostele, sichere Fahrradabstellanlagen (10 Fahrradboxen und 20 Anlehnbügel), zusätzliche Flächen für zukünftige Abstellmöglichkeiten, eine Paketstation, eine barrierefreie Toilette, Trinkwasserstationen, eine Reparaturstation für Räder, Picknicktische, eine Mitfahrbank sowie Kiss&Ride-Parkplätze.

Durch diese umfassenden Maßnahmen soll die Mobilitätskonzeption dazu beitragen, den Radverkehr in der Region sicherer und attraktiver zu machen, den Kfz-Verkehr zu reduzieren und gleichzeitig die Nahmobilität zu stärken.

Maßnahmenradtour 

Im Rahmen einer Radtour im Oktober 2024 mit über 30 Teilnehmenden stellten der Klima- und Mobilitätsmanager Henning Schwarze und Bürgermeister Marcus Püster verschiedene Vorschläge für das Mobilitätskonzept vor. Wie die Gemeinde Schlangen fahrradfreundlicher gestaltet werden kann, wurde als Ergebnis des Projekts, in dessen Verlauf die Radverkehrssituation in den vergangenen Monaten detailliert analysiert wurde, auf der UrbanLand Konferenz präsentiert. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf Aspekte wie Beleuchtung, Beschilderung, Straßenoberflächen, Querungen und die allgemeine Übersichtlichkeit gelegt.

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Projektentwurf, © Pesch Partner
Mobilstation | An den Knickwiesen, © Pesch Partner
Planungsradtour Schlangen
Planungsradtour Schlangen

UrbanLand OstWestfalenLippe

An den Rottwiesen 1
33189 Schlangen

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